Drug Safety Mail 2019-03

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) vom 21.01.2019

Rote-Hand-Brief zu SGLT-2-Inhibitoren: Risiko einer Fournier-Gangrän (nekrotisierende Fasziitis des Perineums)

Im Zusammenhang mit der Behandlung mit SGLT-2-Inhibitoren wurde über Fälle von Fournier-Gangrän berichtet. SGLT-2-Inhibitoren sind zugelassen zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2. In Deutschland werden derzeit Forxiga® (Dapagliflozin), Xigduo® (Dapagliflozin, Metformin), Jardiance® (Empagliflozin) und Steglujan® (Ertugliflozin, Sitagliptin) vermarktet.

  • Die Fournier-Gangrän (nekrotisierende Fasziitis des Perineums) ist eine seltene, aber schwere und potenziell lebensbedrohliche Infektion. Urogenitale Infektionen oder perianale Abszesse können einer Fournier-Gangrän vorausgehen.
  • Von einer Fournier-Gangrän sind fast ausschließlich Männer betroffen. Im Zusammenhang mit der Behandlung mit SGLT-2-Inhibitoren gab es jedoch auch Berichte bei Frauen.
  • Patienten und Patientinnen sollten sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben, wenn starke Schmerzen, Druckschmerzen, Erytheme oder Schwellungen im Genitalbereich oder im Bereich des Perineums auftreten und diese mit Fieber oder Unwohlsein einhergehen.
  • Bei Verdacht auf eine Fournier-Gangrän soll die Behandlung mit einem SGLT-2-Inhibitor beendet und unverzüglich eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden (einschließlich Antibiotika und Débridement).

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