Information zu Insulin-haltigen Arzneimitteln: Risiko der kutanen Amyloidose an der Injektionsstelle
Kürzlich wurde das Risiko einer kutanen Amyloidose an der Injektionsstelle von Insulin-haltigen Arzneimitteln in die Fachinformation aufgenommen (vgl. Drug Safety Mail 2020-32). Wird Insulin in betroffene Areale injiziert, können – wie bei einer Lipohypertrophie – die Absorption verzögert und die Blutzuckerkontrolle beeinträchtigt sein. Die Britische Arzneimittelbehörde (MHRA) gibt folgende Empfehlungen:
- Kutane Amyloidose sollte differenzialdiagnostisch erwogen werden, wenn Patienten subkutane Knoten entwickeln.
- Patienten sollten daran erinnert werden, die Injektionsstelle regelmäßig zu wechseln, um das Risiko der kutanen Amyloidose und anderer Hautreaktionen (insbesondere Lipohypertrophie) zu verringern.
- Ein plötzlicher Wechsel der Injektionsstelle von einem betroffenen zu einem nicht betroffenen Areal kann zu Hypoglykämie führen. Der Blutzucker sollte sorgfältig beobachtet und die Medikation gegebenenfalls angepasst werden.
In einer Überprüfung auf europäischer Ebene wurde das Risiko der kutanen Amyloidose für alle Insulin-haltigen Arzneimittel bestätigt. Dabei handelt es sich um eine Ablagerung von Insulinfibrillen, die wahrscheinlich durch eine Akkumulation von Insulin an der Injektionsstelle zustande kommt. Das Risiko ist erhöht, wenn regelmäßig die gleiche Injektionsstelle genutzt wird.