Drug Safety Mail 2020-64

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) vom 13.11.2020

Bekanntgabe im Deutschen Ärzteblatt vom 06.11.2020: Meningoenzephalitis durch Varizella-zoster-Virus im Zusammenhang mit Fingolimod („Aus der UAW-Datenbank“)

Fingolimod wird angewendet zur krankheitsmodifizierenden Monotherapie bei hochaktiver schubförmig-remittierend verlaufender Multipler Sklerose (MS).

Der AkdÄ wurde ein Fall einer Meningoenzephalitis durch Varizella-zoster-Virus (VZV) im Zusammenhang mit Fingolimod berichtet. Die Behandlung mit Fingolimod kann ein Risiko für VZV-Infektionen sein. Zur Vermeidung einer primären Infektion muss vor Therapiebeginn sichergestellt sein, dass eine ausreichende Immunität gegen VZV vorliegt.

Behandler sollten sich des Risikos schwerer VZV-Infektionen im Zusammenhang mit Fingolimod bewusst sein. Bei entsprechenden Hautveränderungen sollte unverzüglich eine antivirale Behandlung begonnen werden. Schwere VZV-Infektionen können jedoch auch ohne begleitende Hauterscheinungen auftreten. Bei neu auftretenden oder sich verschlechternden neurologischen Symptomen sollten bei Patienten, die mit Fingolimod behandelt werden, neben einem MS-Schub auch VZV-assoziierte Komplikationen erwogen werden.