„Aus Fehlern lernen": Versehentliche intrathekale Applikation von Vincristin
Das Vinca-Alkaloid Vincristin ist zugelassen zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen, insbesondere hämatologischer Neoplasien (z. B. akute lymphatische Leukämie, maligne Lymphome, multiples Myelom). Vincristin ist neurotoxisch. Die versehentliche intrathekale Applikation endet zumeist tödlich. Bei intravenöser Anwendung passiert Vincristin jedoch nur in geringem Maß die Blut-Hirn-Schranke.
Das Risiko einer akzidentellen intrathekalen Applikation von Vincristin ist gut bekannt und es gibt entsprechende Handlungsempfehlungen. Dennoch kam es (erneut) zu einem Todesfall aufgrund einer versehentlichen intrathekalen Verabreichung von Vincristin.
Vincristin muss ausschließlich intravenös und darf niemals intrathekal verabreicht werden. Neben der konsequenten zeitlichen und räumlichen Trennung von intravenös und intrathekal zu applizierenden Arzneimitteln kann die generelle Bereitstellung und Applikation von Vincristin als Kurzinfusion risikomindernd wirken.