„UAW-News International“: Anwendungsbeschränkung von Fluorchinolonen

Systemisch wirkende (systemische und inhalative Anwendung) Fluorchinolon-haltige Antibiotika können selten langanhaltende, die Lebensqualität beeinträchtigende und möglicherweise irreversible, insbesondere muskuloskelettale und neuropsychiatrische Nebenwirkungen verursachen. Trotz der 2019 eingeführten Anwendungsbeschränkungen (siehe Drug Safety Mail 2019-17) werden systemische Fluorchinolone auch in Deutschland weiterhin häufig außerhalb der empfohlenen Anwendungsgebiete angewendet. Daher wurde im Juni dieses Jahres ein weiterer Rote-Hand-Brief zur Erinnerung an die Anwendungsbeschränkungen versendet (siehe Drug Safety Mail 2023-22). Fluorchinolone sollen nur in den zugelassenen Indikationen und nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verordnet werden. Zu beachten ist, dass Fluorchinolone in vielen Indikationen nur als Mittel der letzten Wahl angewendet werden sollen. Patienten sollten über die Risiken aufgeklärt und aufgefordert werden, bei den ersten Anzeichen für derartige Nebenwirkungen die Behandlung zu pausieren und ärztlichen Rat einzuholen. Besondere Vorsicht ist geboten bei Älteren, Niereninsuffizienz, gleichzeitiger Kortikosteroidbehandlung und nach Organtransplantation.

Mitteilung in Deutschen Ärzteblatt vom 13.10.2023

Rote-Hand-Brief zu Fluorchinolonen vom 07.06.2023: Erinnerung an die Anwendungsbeschränkungen

Rote-Hand-Brief zu Fluorchinolonen vom 29.10.2020: Herzklappenregurgitation/-insuffizienz

Rote-Hand-Brief zu Fluorchinolonen vom 26.10.2018: Aortenaneurysmen/-dissektionen