Rote-Hand-Brief zu Etoposid: Risiko für infusionsbedingte Überempfindlichkeitsreaktionen bei Verabreichung mit Inline-Filter

Drug Safety Mail 2023-61

Rote-Hand-Brief zu Etoposid: Risiko für infusionsbedingte Überempfindlichkeitsreaktionen bei Verabreichung mit Inline-Filter

Bei der Verwendung von Inline-Filtern wurde während der Verabreichung von Etoposid ein erhöhtes Risiko für infusionsbedingte Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet. Es ist nicht bekannt, ob dies für alle Arten von Inline-Filtern gilt oder nur für Inline-Filter aus bestimmten Materialien.

  • Bei der Verabreichung von Etoposid sollten keine Inline-Filter verwendet werden.
  • Dies gilt nicht für Etoposidphosphat: Bei dessen Anwendung sollten Filter gemäß Fachinformation verwendet werden.

Etoposid wird angewendet zur Behandlung verschiedener bösartiger Erkrankungen. Während die Fachinformation von Etoposid – bislang – keine Angaben zur Verwendung von Inline-Filtern macht, wird die Verwendung von Inline-Filtern in verschiedenen Leitlinien empfohlen. Studien zeigen jedoch ein erhöhtes Risiko für infusionsbedingte Überempfindlichkeitsreaktionen, wenn Inline-Filter verwendet werden. Der genaue Pathomechanismus ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass die in Etoposid verwendeten Lösungsvermittler mit dem Filter oder dem Infusionssystem interagieren und dass deren Bestandteile wie z. B. Weichmacher in Lösung gehen.

Die Fachinformation wird aktualisiert.

Weitere Informationen:

Rote-Hand-Brief zu Etoposid vom 14.12.2023