Rote-Hand-Brief zu 5-Fluorouracil (i.v.): Uracilspiegel zur DPD-Phänotypisierung bei Nierenfunktionsstörung mit Vorsicht interpretieren

Drug Safety Mail 2024-46

Der Abbau von 5-Fluorouracil (5-FU) erfolgt unter anderem durch das Enzym Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD). Bei eingeschränkter Enzymfunktion besteht ein erhöhtes Risiko schwerer oder lebensbedrohlicher Toxizität, und es wird vor Beginn der Behandlung eine Phäno- und/oder Genotypisierung auf DPD-Mangel empfohlen. 

  • Wenn die Uracilspiegel im Blut zur DPD-Phänotypisierung verwendet werden, muss das Ergebnis bei Patientinnen und Patienten mit mittelschwerer oder schwerer Nierenfunktionsstörung mit Vorsicht interpretiert werden, da eine Nierenfunktionsstörung zu erhöhten Uracilspiegeln im Blut führen kann.
  • Dies erhöht das Risiko einer falschen Diagnose eines DPD-Mangels, die zu einer Unterdosierung von 5-FU und damit zu einer verminderten Wirksamkeit der Behandlung führen kann.

Parenterales 5-FU ist zugelassen zur Behandlung verschiedener onkologischer Erkrankungen. Patientinnen und Patienten mit vollständigem DPD-Mangel dürfen nicht mit 5-FU oder anderen Fluorpyrimidinen (Capecitabin, Tegafur) behandelt werden. Bei partiellem DPD-Mangel sollte eine reduzierte Anfangsdosis in Betracht gezogen werden. 

Weitere Informationen:

Rote-Hand-Brief zu 5-Fluorouracil (i.v.) vom 24.10.2024

siehe auch: