Der AkdÄ wurde der Fall eines sieben Monate alten Säuglings gemeldet, der wegen einer ausgeprägten Vitamin-D3-Überdosierung intensivmedizinisch behandelt werden musste. Der kleine Patient hatte zwar anfänglich die ärztlich verordnete Vitamin-D3-Prophylaxe mit 500 IE/d erhalten. Seit etwa fünf Monaten war auf Anraten von Freunden jedoch auf ein hochkonzentriertes Vitamin-D-haltiges Nahrungsergänzungsmittel aus dem Internet umgestellt worden, und der Junge hatte täglich 40.000 IE erhalten.
Der Fallbericht veranschaulicht die Risiken einer Vitamin-D3-Überdosierung bei Säuglingen. Auch vermeintlich harmlose, freiverkäufliche Vitamin-D3-haltige Nahrungsergänzungsmittel können Risiken bergen, insbesondere bei hoher Dosierung bzw. hoher Konzentration. Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen sollten Vitamin-D3-haltige Arzneimittel gemäß der Produktinformation angewendet werden. Bei Nahrungsergänzungsmitteln sollten ebenfalls die Dosierungsempfehlungen bzw. die altersspezifischen sicheren Zufuhrmengen der European Food Safety Agency (EFSA) eingehalten werden. Hochkonzentrierte Flüssigzubereitungen von Vitamin D3 sollten aus Sicht der AkdÄ wegen der Gefahr akzidenteller Überdosierungen insbesondere bei Kindern vermieden werden.