Alemtuzumab (MabCampath®) ist ein gentechnologisch hergestellter, humanisierter IgG-monoklonaler Antikörper (moAk), der gegen das CD52-Antigen gerichtet ist. Dieses Antigen wird im hämatopoetischen System vorwiegend von normalen und malignen B- und T-Lymphozyten, Monozyten/Makrophagen, nicht jedoch von hämatopoetischen Stammzellen exprimiert. Der moAk ist seit 2001 für Patienten zugelassen, die wegen einer chronischen lymphatischen Leukämie mit Alkylanzien vorbehandelt wurden und bei denen nach Therapie mit Fludarabinphosphat keine beziehungsweise nur eine kurzzeitige komplette oder partielle Remission aufgetreten ist. Eine starke Lymphozytendepletion mit daraus resultierender Immunsuppression und erhöhter Anfälligkeit für opportunistische Infektionen gehört zu den sehr häufig beobachteten, unvermeidlichen pharmakologischen Wirkungen von Alemtuzumab. Eine seltene Komplikation dieser immunsuppressiven Wirkung wurde durch einen kürzlich publizierten Fallbericht illustriert.